Jagdschloss Schorfheide – Geschichte, Macht und Magie in der Schorfheide
Was verbindet Renaissance-Bauten, preußische Könige und spannende Ausstellungen? Das Jagdschloss Schorfheide in Groß Schönebeck! Lassen Sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit entführen und entdecken Sie die außergewöhnliche Verbindung von Jagd und Macht, die hier seit Jahrhunderten greifbar ist.
Inhaltsverzeichnis
Eine Zeitreise durch die Geschichte
Das Jagdschloss Schorfheide wurde um 1540 als schlichtes Renaissance-Bauwerk aus norddeutschem Backstein errichtet. Doch der Glanz, den es heute ausstrahlt, kam erst später hinzu. Unter König Friedrich Wilhelm III. erhielt es im 19. Jahrhundert sein prägendes Erscheinungsbild mit quadratischem Grundriss, Türmchen und prachtvoller Stuckdecke.
Hier schrieb Preußens „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. 1722 die Grundlagen des modernen Beamtentums. Jahrhunderte später wurde es Kulturhaus, Museum und Event-Location – ein beeindruckender Wandel, der von den wechselvollen Epochen Deutschlands erzählt.
Auf dem Gelände des Jagdschlosses Schorfheide befindet sich ein historischer Grenzstein, der die Grenze zwischen den ehemaligen Kreisen Oberbarnim und Niederbarnim markiert. Dieser Stein ist ein Zeugnis der regionalen Verwaltungsgrenzen aus früheren Zeiten und kann von Besuchern besichtigt werden.
Highlights der Ausstellung „Jagd und Macht“
Das Schloss und die Museumsscheune beherbergen die deutschlandweit einmalige Ausstellung „Jagd und Macht“. Auf zwei Etagen erleben Besucher:
- Original-Exponate: Trophäen, historische Waffen und eindrucksvolle Gemälde.
- Multimediale Inszenierungen: Filme, Audio-Installationen und Videoprojektionen, die Geschichte lebendig machen.
- Historische Schwerpunkte: Von den Brandenburgischen Markgrafen über die Weimarer Republik bis zur DDR-Zeit.
Die Ausstellung zeigt, wie eng Jagd mit politischen Machtstrukturen verbunden war – ein faszinierender Einblick in vergangene Herrschaftsformen.
Könige und Kaiser auf der Pirsch – Wilhelm I., Friedrich III. und die Jagdtradition
Im Jagdschloss Schorfheide in Groß Schönebeck wird die enge Verbindung von Jagd und Macht über fast ein Jahrtausend hinweg thematisiert. Die Ausstellung „Jagd und Macht“ beleuchtet verschiedene Epochen, darunter die Zeit der preußischen Könige und deutschen Kaiser.
Ein Raum in der oberen Etage des Jagdschlosses diente König Friedrich Wilhelm I. im Jahr 1722 als Schreibzimmer. Hier schrieb der König vermutlich die Grundlagen für das preußische Beamtentum nieder. Heute erinnern eine Reproduktion seiner Originalhandschrift und ein Porträt des Königs an diese Tatsache.
Von 1871 bis 1918 jagten die drei deutschen Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. in der Schorfheide. Ein Teil der Ausstellung widmet sich dieser Zeit und porträtiert die Herrscher als Jäger und Politiker.
Die Ausstellung beleuchtet die Einflüsse bedeutender Persönlichkeiten wie Friedrich Wilhelm I. und Friedrich III. auf das Jagdgeschehen.
Carinhall – Machtzentrale und Jagdresidenz der NS-Zeit
Im Jagdschloss Schorfheide in Groß Schönebeck befindet sich ein Modell von Carinhall, dem ehemaligen Landsitz von Hermann Göring. Dieses Modell ist Teil der Ausstellung „Jagd und Macht“ und bietet Besuchern einen detaillierten Einblick in die Architektur und Geschichte von Carinhall. Es sind drei überlebensgroße Bronze-Skulpturen des Bildhauers Arno Breker ausgestellt. Diese drei Bronze-Skulpturen gehörten ursprünglich Hermann Göring. Sie waren Teil seiner Kunstsammlung und wurden auf seinem Landsitz Carinhall aufgestellt.
Die Jagd in der DDR – Politisches Instrument und Privileg der Mächtigen
im Jagdschloss Schorfheide erhalten Sie umfassende Informationen über die Jagd während der DDR-Zeit. Die Ausstellung „Jagd und Macht“ beleuchtet die enge Verbindung von Jagd und politischer Macht in der Schorfheide über verschiedene Epochen hinweg, einschließlich der DDR-Diktatur.
In der Museumsscheune, die Teil des Ausstellungskomplexes ist, wird die Umbruchszeit von der Weimarer Republik über den Nationalsozialismus bis zur DDR-Diktatur thematisiert. Durch umfangreiches Bild- und Tonmaterial werden die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen dieser Zeit unter dem Aspekt „Jagd und Macht in der Schorfheide“ veranschaulicht.
Gemeinde Schorfheide
Besonders hervorgehoben wird die Nutzung der Schorfheide als Sonderjagdgebiet für die DDR-Führung. Führende Persönlichkeiten wie Erich Honecker und Erich Mielke nutzten das Gebiet für Jagdausflüge und politische Gespräche.
Die Ausstellung bietet somit einen tiefgehenden Einblick in die Rolle der Jagd als Instrument politischer Machtausübung und gesellschaftlicher Repräsentation während der DDR-Zeit.
Wildtiere der Schorfheide – Rotwild und die Jagdtradition
Im Jagdschloss Schorfheide tauchen Besucher nicht nur in die politische und kulturelle Vergangenheit der Region ein, sondern entdecken auch faszinierende Details zur Tierwelt der Schorfheide. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Rotwild und anderen Wildarten, die seit Jahrhunderten das Herzstück der hiesigen Jagdtradition bilden.
Die Ausstellung „Jagd und Macht“ verknüpft die Geschichte des Jagens mit der Macht der Herrscher und beleuchtet dabei auch die Rolle des Wildes in der Schorfheide. Ergänzend dazu werden die Lebensräume und die Bedeutung dieser Wildtiere für die Region anschaulich erklärt. Dadurch wird ein umfassendes Bild der Jagdkultur und der natürlichen Vielfalt der Schorfheide vermittelt.
Geschichte hautnah – Multimediale Einblicke in die Schorfheide
Das Jagdschloss Schorfheide bietet Besuchern einen faszinierenden Zugang zur Geschichte der Region. Besonders beeindruckend ist eine 40-minütige multimediale Präsentation in der Remise, die die Entwicklung der Schorfheide auf drei Leinwänden lebendig werden lässt und die Ausstellung ‚Jagd und Macht‘ ideal ergänzt. Ergänzend dazu zeigt die Museumsscheune durch Bilder, Töne und Filme den Wandel der Schorfheide von der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis hin zur DDR. Hier wird Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erlebbar gemacht.
Der Museumskomplex
as Museum des Jagdschlosses Schorfheide ist mehr als nur ein einzelnes Gebäude – es ist ein Ensemble historischer Bauten, die die Geschichte der Region lebendig machen.
- Das Jagdschloss selbst, mit seinem markanten quadratischen Grundriss, dient als Herzstück der Ausstellung „Jagd und Macht“ und fasziniert durch seine prachtvolle Innenarchitektur.
- Die Museumsscheune, ein liebevoll rekonstruiertes Fachwerkgebäude, entführt Besucher durch historische Bilder und Töne in die Vergangenheit der Schorfheide.
- Die Remise beeindruckt mit einer modernen multimedialen Show, die die bewegte Geschichte der Region auf drei Leinwänden lebendig werden lässt.
- Die Touristinformation, an historischer Stelle neu errichtet, bietet praktische Tipps und Einblicke für Entdecker der Region.
- Die Waldschule, einst das Jägerhaus, lädt heute Besucher ein, die Flora und Fauna der Schorfheide hautnah zu erleben.
Zusammen ergeben diese Gebäude eine kulturelle Schatzkammer, die nicht nur Geschichte erzählt, sondern sie spürbar macht.
Der perfekte Ort für besondere Anlässe
Das Jagdschloss bietet weit mehr als nur Geschichte:
- Hochzeiten: Sagen Sie im stimmungsvollen Kaminzimmer „Ja“ – umgeben von historischer Eleganz.
- Konzerte & Lesungen: Genießen Sie Kulturveranstaltungen in außergewöhnlicher Kulisse.
- Familienfreundliche Erlebnisse: Kinder können in der Hirsch-Erlebniswelt oder bei speziellen Führungen die Natur entdecken.
Praktische Infos für Ihren Besuch
- Adresse: Schloßstraße 7, 16244 Schorfheide, Groß Schönebeck
- Öffnungszeiten: Mai–September: Di–So, 10:00–17:00 Uhr (Oktober–April bis 16:00 Uhr)
- Eintrittspreise: Erwachsene: 7,00 €, Ermäßigt: 4,00 €
- Barrierefreiheit: Das Areal ist weitgehend barrierefrei zugänglich.
Anreise zum Jagdschloss Schorfheide – So erreichen Sie Ihr Ziel
Das Jagdschloss Schorfheide in Groß Schönebeck ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Hier finden Sie detaillierte Anfahrtsbeschreibungen aus verschiedenen Richtungen:
Anreise von Berlin:
Mit dem Auto:
- Über die B109: Fahren Sie auf der B109 in Richtung Prenzlau bis nach Groß Schönebeck. Das Jagdschloss befindet sich in der Schloßstraße 7.
- Über die A11: Nehmen Sie die A11 in Richtung Prenzlau bis zur Ausfahrt Finowfurt. Biegen Sie links auf die B167 in Richtung Liebenwalde ab und fahren Sie bis Zerpenschleuse. Von dort folgen Sie der L100 Richtung Prenzlau bis Groß Schönebeck.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
- Ab Berlin-Gesundbrunnen fährt die Regionalbahn RB27 (Heidekrautbahn) direkt nach Groß Schönebeck. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde. Vom Bahnhof Groß Schönebeck sind es ca. 10 Minuten Fußweg zum Jagdschloss.
Anreise von Eberswalde:
Mit dem Auto:
- Fahren Sie auf der B167 in Richtung Liebenwalde bis Zerpenschleuse. Von dort folgen Sie der L100 Richtung Prenzlau bis Groß Schönebeck.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
- Nehmen Sie die Regionalbahn RB63 von Eberswalde nach Joachimsthal. Von dort besteht eine Busverbindung nach Groß Schönebeck. Bitte prüfen Sie die aktuellen Fahrpläne des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB).
Anreise aus nördlicher Richtung:
Mit dem Auto:
- Fahren Sie auf der B109 in Richtung Berlin bis nach Groß Schönebeck. Das Jagdschloss befindet sich in der Schloßstraße 7.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
- Reisen Sie mit der Regionalbahn bis Prenzlau und von dort weiter mit der RB62 nach Templin. Ab Templin gibt es Busverbindungen nach Groß Schönebeck. Bitte informieren Sie sich über die aktuellen Fahrpläne des VBB.
- Für aktuelle Fahrpläne und Verbindungen nutzen Sie bitte die Fahrplanauskunft des VBB: www.vbb.de
Fazit: Ein Muss für Kultur- und Geschichtsliebhaber
Das Jagdschloss Schorfheide ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein kultureller Hotspot. Ob als Geschichtsfan, Naturfreund oder Eventbesucher – hier findet jeder ein Highlight. Erleben Sie Geschichte hautnah und entdecken Sie die Faszination der Schorfheide!
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