Alte Forstakademie in Eberswalde – Ein Ort voller Geschichte und Zukunft
Was verbirgt sich hinter dem Gebäude in der Schicklerstraße, das heute Teil der Hochschule für nachhaltige Entwicklung ist? In diesem Artikel erwartet Sie eine spannende Reise in die Vergangenheit der Alten Forstakademie Eberswalde, die einst ein weltbekanntes Zentrum der Forstwissenschaften war und heute ein Wahrzeichen der Stadt ist. Sie werden erfahren, welche Persönlichkeiten hier wirkten und wie das Gebäude über die Jahrhunderte hinweg seine Bedeutung bewahrt hat.
Inhaltsverzeichnis
Fakten zur Alten Forstakademie
- Erbaut: 1793 als massives zweigeschossiges Wohnhaus für Bankier David Schickler
- Umnutzung: 1830 als Forstlehranstalt, 1830 wurde es vom preußischen Staat erworben und zur Forstakademie umgewidmet
- Architektur: Putzbau mit Walmdach, heute eingeschossig
- Der Haupteingang ist mit einem besonderen Detail geschmückt: einem Medaillon von Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil (1783-1859), einer bedeutenden Persönlichkeit in der Geschichte der Forstwissenschaft
- Heutige Nutzung: Teil der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
Die Alte Eberswalder Forstakademie – Eine Sehenswürdigkeit mit beeindruckender Architektur und Geschichte
Wenn Sie die Alte Forstakademie in Eberswalde besuchen, fällt sofort das historische Gebäude ins Auge. Ursprünglich 1793 als Wohnhaus für den Bankier David Schickler errichtet, besticht das heutige Bauwerk durch seine schlichte, aber elegante Architektur. Der eingeschossige Putzbau mit seinem Walmdach ist ein Wahrzeichen der Stadt. Besonders beeindruckend ist der Haupteingang, der ein Medaillon mit dem Bildnis von Wilhelm Pfeil trägt – dem Gründer der Forstakademie. Pfeils Engagement in der Forstwissenschaft und seine Verbindung zur Stadt machen dieses Gebäude zu einem lebendigen Geschichtsbuch.
Ein Spaziergang um das Gebäude herum führt Sie direkt zu einem Stück Vergangenheit, das eng mit der Entwicklung der Forstwirtschaft in Preußen und Deutschland verbunden ist. Die einfache, aber bedeutungsvolle Architektur erinnert an vergangene Zeiten, als Eberswalde noch das Zentrum der Forstlehre war. Besucher spüren förmlich die Verbindung zwischen Tradition und moderner Wissenschaft, die bis heute im Gebäude lebt.
Die Anfänge – Von der Bankiersvilla zur Forstlehranstalt
Die Wurzeln der Alten Forstakademie reichen bis ins Jahr 1793 zurück, als das zweigeschossige Wohnhaus für den Berliner Bankier und Fabrikanten David Schickler errichtet wurde. 1830 erwarb der preußische Staat das Gebäude, um es zur neuen Heimat der „Höheren Forstlehranstalt“ zu machen, die zuvor an der Universität Berlin unter Leitung von Wilhelm Pfeil bestand. Pfeil, ein Pionier der Forstwissenschaft, erkannte, dass forstliche Ausbildung ohne direkte Waldnähe nicht effektiv ist – und so wurde die Akademie nach Eberswalde verlegt, wo sie einen geeigneten Standort fand.
Die Forstakademie erlangt Weltgeltung
Unter der Leitung bedeutender Persönlichkeiten, wie Bernhard Danckelmann und Alfred Möller, entwickelte sich die Forstakademie in den Folgejahren zu einem internationalen Zentrum der Forst-, Holz- und Bodenwissenschaften. Nachhaltigkeit und der achtsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen waren von Anfang an zentrale Themen – Werte, die bis heute an der Hochschule gelebt werden.
Ein prägendes Ereignis war die Umwandlung der Forstlehranstalt zur „Königlichen Forstakademie“ im Jahr 1868. Diese Epoche führte zur Errichtung des prächtigen neorenaissance Verwaltungsgebäudes, der „Neuen Forstakademie“, an der Schicklerstraße 5. Leider mussten Teile des ursprünglichen Wohnhauses 1913 aus statischen Gründen abgetragen werden, doch das Medaillon mit dem Porträt von Pfeil erinnert bis heute an seine Verdienste.
„Die Forstakademie Eberswalde hat eine internationale Strahlkraft entwickelt, die bis heute spürbar ist.“ – Bernhard Danckelmann, ehemaliger Leiter der Akademie.
Zwischen Höhen und Tiefen – Schließung und Neugründung
Die Geschichte der Forstakademie ist geprägt von Umbrüchen. Während des Zweiten Weltkriegs und den folgenden Jahren wurde der Lehrbetrieb notdürftig aufrechterhalten. 1963 jedoch traf die DDR-Regierung die Entscheidung, die Akademie ersatzlos zu schließen. Diese Entscheidung war ein schwerer Schlag für die Stadt, deren Identität eng mit der Forstwissenschaft verknüpft war.
Erst nach der Wiedervereinigung Deutschlands begann im Jahr 1992 eine neue Ära: Die Gründung der Fachhochschule Eberswalde. Seitdem hat sich die Hochschule zu einem führenden Zentrum für nachhaltige Entwicklung in Deutschland entwickelt. Besonders das Augenmerk auf Umwelt- und Naturschutz in der Lehre macht die heutige Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNEE) einzigartig.
„Nachhaltigkeit und der Schutz unserer Wälder standen hier schon immer im Fokus.“ – Wilhelm Pfeil, Gründer der Forstlehranstalt.
Die heutige Nutzung der Alten Forstakademie
Das Gebäude der Alten Forstakademie wird noch immer als Seminar- und Vorlesungsraum genutzt. Studierende der Hochschule in Eberswalde für nachhaltige Entwicklung schätzen die historischen Mauern, die eine Verbindung von Tradition und Moderne schaffen. Hier lernen sie in den Bereichen Forstwissenschaft, Umwelt und Nachhaltigkeit – ganz im Geiste der Gründer der Forstakademie.
Ein Besuch lohnt sich: Die Alte Forstakademie in der Schicklerstraße ist nicht nur ein bedeutendes historisches Bauwerk, sondern auch ein lebendiger Ort der Wissensvermittlung und Forschung.
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